Ende der Illusionen in Pfaffendorf

Bezirksliga: Spielertrainer Kay Kalter begräbt nach 1:5 (1:1) gegen SV Untermosel alle Hoffnungen auf den Klassenverbleib

Die Hoffnung ist dahin: Nach dem 1:5 (1:1) gegen den SV Untermosel macht man sich beim Fußball-Bezirksligisten SV Pfaffendorf keine Illusionen mehr auf den Klassenverbleib. "Das war’s", sagt SVP-Trainer Kay Kalter angesichts von sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz bei acht verbleibenden Spielen.

KOBLENZ. Es war wohl so etwas wie ein Spiegelbild der gesamten Saison, was sich gestern Nachmittag auf dem Hartplatz in Pfaffendorf abspielte. Der Tabellenletzte der Bezirksliga Mitte rackerte und mühte sich, um dann doch mit leeren Händen dazustehen. Wieder einmal. Dabei wollte man mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten von der Mosel zur Aufholjagd blasen und das scheinbar Unmögliche noch möglich machen. Vergeblich.

Warum die Fähigkeiten von Kalter und seinen Kollegen in diesem Jahr offenbar nicht für den Klassenerhalt ausreichen, dokumentierten dabei weniger die fünf Gegentreffer gegen den SVU als vielmehr die fehlenden spielerischen Mittel, um den Gegner aus den Angeln zu heben. "Wir tun uns einfach schwer, wenn wir das Spiel machen müssen", sagt der SVP-Trainer, der zudem ein weiteres Manko ausgemacht hat: "Uns fehlt einfach die Stabilität, wenn wir ein Gegentor fangen".

Dabei hätte nach gut einer Viertelstunde eigentlich ein Ruck durch die Mannschaft gehen müssen, als man nach dem 0:1 durch Andreas Meurer postwendend durch Mark Schulz-Utermöhl den Ausgleich erzielte. Ab der 60. Minute nahm das Unheil dann allerdings seinen Lauf. Erneut Meurer und Marius Hecken brachten den SVU mit einem Doppelschlag auf die Siegerstraße, die beiden weiteren Treffer hatten letztlich nur noch statistischen Charakter.

"Wir waren als Mannschaft wohl mit der Situation überfordert, dass wir gewinnen mussten", so Kalter, der selbst bei zwei Gegentoren nicht die beste Figur gemacht hatte. Da half es auch nur wenig, dass man bis dahin die Partie offen gehalten und nur zwei Torchancen der Gäste zugelassen hatte. "Der Wille, es noch irgendwie zu schaffen, war da", so Kalter.

Trotz der Enttäuschung, die unmittelbar nach dem Abpfiff zu spüren war, hat man beim SV Pfaffendorf vorgebaut, schließlich hat sich die Situation schon länger abgezeichnet. "Wir haben viele junge Leute mit Potenzial und werden in der A-Klasse sicher eine gute Rolle spielen", sagt Kalter mit Blick auf die nächste Saison.

So gesehen hat man in Pfaffendorf nun eine Sorge weniger als in Kobern-Gondorf, wo man trotz des Erfolgs nach wie vor Punkte sammeln muss, um den Klassenerhalt zu sichern. "Wenn wir aus den nächsten beiden Heimspielen gut rauskommen, sieht die Welt schon anders aus", fiel der Jubel von SVU-Trainer Albert Hilger entsprechend gemäßigt aus. Zumal er trotz des deutlichen Ergebnisses nur zum Teil mit der Leistung seiner Elf einverstanden war: "Wir haben oft mitgebolzt, obwohl wir eigentlich Fußball spielen wollten. Schön anzuschauen war das Spiel nicht."

Pfaffendorf: Kalter - Kohnz (46. Faber), A. Schuhmacher, Roll (65. F. Schiffler), Kohlmeier, F. Schuhmacher, Böhmer, Conen, Schulz-Utermöhl, Burmeister, M. Schiffler (65. Hummerich).

Untermosel: R. Schambach - Stasiak, Barth, Weiler, Reif (58. Wolf), Mazur, Kilian (77. Hastenteufel), Hilgert (70. Dittert), Sabel, Maurers, Hecken.

Schiedsrichter: Rostamzada (Mayen).

Zuschauer: 80.

Tore: 0:1 Meurer (13.), 1:1 Schulz-Utermöhl (14.), 1:2 Meurer (61.), 1:3 Hecken (63.), 1:4 Sabel (77.), 1:5 Meurer (90.).

Besonderheiten: Gelb-Rot Frank Schumacher (76., Pfaffendorf).

Großer Einsatz, wenig Ertrag: Die Kicker des SV Pfaffendorf
liefen viel, der SV Untermosel, hier in Person von Krzystof
Mazur, setzte jedoch die Akzente und schoss die Tore.
Foto: Wolfgang Heil