Samstag, 24. November 2001, 15.30 Uhr

Rot-Weiß Koblenz - SV Untermosel 3:0 (2:0)

"Ü40" zu stark für Jungspunde

Bezirksliga: Rot-Weiß Koblenz gewinnt mit zweiter Garde 3:0 (2:0) gegen SV Untermosel - Merkenich: "Keine Panikkäufe"

Die Befürchtungen von Rot-Weiß Trainer Achim Höllen, der vor den Gästen des SV Untermosel gewarnt hatte, bestätigten sich nicht. Im Duell der Fußball-Bezirksligisten kamen die Rot-Weißen fast mühelos zu einem 3:0 (2:0) und drei Punkten.

KOBLENZ. Nach neunzig Minuten gab es nur auf Koblenzer Seite zufriedene Gesichter. Neben dem Sieg blieb Rot-Weiß-Trainer Achim Höllen auch die Erkenntnis, dass sein - wenn auch betagter - zweiter Anzug paßt. Von der Verletzungsmisere im Lager von Rot-Weiß war jedenfalls auf dem Platz nichts zu sehen. Garant dafür waren neben anderen Harald Walter und Guido O’Donnekoe, die beide jeweils schon über 40 Jahre auf dem Buckel haben. Es war die dritte Partie mit O’Donnekoé als Libero und jedes Mal blieb der Gegner ohne Torerfolg.

Zwar war Höllen zu Beginn der Partie noch unsicher: "Gerade gegen solche Gegner leisten wir gern Aufbauhilfe", aber die Gäste erwiesen sich vor allem im Angriff als zu harmlos, um die Gastgeber ernsthaft zu gefährden. In Abschnitt eins bot Rot-Weiß auch nur eine durchschnittliche Leistung, die jedoch reichte, um mit einer beruhigenden 2:0-Führung in die Pause zu gehen.

Auf Seiten der Platzherren wurden die wenigen Chancen sicher genutzt. Erst war es Neuzugang Gökan Bigün, der in der 29. Minute das 1:0 schoss und eine Minute vor der Pause erzielte Sebastian Dudkiewicz mit dem 2:0 eine Vorentscheidung. Endgültig entscheiden mussten die Vorstädter die Begegnung nach der Pause, aber vor allem Hans Jürgen Jüngling und Gökan Bigün ließen auch die besten Gelegenheiten ungenutzt. Im Gegensatz dazu erspielten sich die Gäste aus Untermosel kaum nennenswerte Chancen. Mario Sabel, Thomas Schambach und Albert Hilger saßen auf der Bank, die jungen Spieler sollten es für Untermosel richten. Aber in dieser Rolle waren sie überfordert, zumal es auf dem Platz von den älteren und erfahrenen Akteuren keine Hilfestellung gab. Eine Paradebeispiel dafür war Thomas Hilgert, an dem sich in vergangenen Tagen mancher Youngster aufrichten konnte, und der Führungsaufgaben übernahm. Von dieser Rolle ist Hilgert im Moment weit entfernt, der Routinier sucht vergeblich seine Form.

"Trotz der misslichen Lage werden wir weiter auf die Jugend setzen," betont Untermosels Vorsitzender Werner Merkenich. Es werde in der Winterpause auch keine Panikkäufe geben, lediglich ein neuer Spieler werde dazu kommen, so Merkenich. Dennoch dürfte auch ihm die aktuelle Situation Anlass zur Sorge bereiten, der SVU steht nach wie vor auf einem Abstiegsplatz.

In der Nachspielzeit gelang dem soeben eingewechselten Jürgen Milde der dritte Treffer zum 3:0 Endstand. Mit dem Achim Höllen natürlich sehr zufrieden war, aber nicht nur wegen dem Ergebnis: "Meine Mannschaft hat einfach Moral bewiesen und hoch verdient gewonnen. Lediglich die Chancenverwertung in der zweiten Halbzeit ist zu bemängeln".

Rot-Weiß: Jakobs - O’Donnekoé, Klein, Heidt, Walter, S. Hoppen, Jüngling, Mursch (89. Milde), Bigün (74. Jansen), Baltic (85. Dzaferi), Dudkiewicz.

Untermosel: R. Schambach - Stasiak (43. T. Schambach), Dittert, Ostkamp, Barth, Mazur, Kilian, Hilgert (68. Sabel), Hecken (75. Lauer), Wolf, Arenz.

Schiedsrichter: Peter Muscheid (Roßbach).

Zuschauer:60.

Tore: 1:0 Bigün (29.), 2:0 Dudkiewicz (44.), 3:0 Milde (90.)

Die Personalnot kommt der Elf von Rot-Weiß Koblenz derzeit
gerade recht: Denn Guido O'Donnokoé (rechts), ansonsten
Trainer der zweiten Mannschaft, spielte gegen Untermosel als
Libero fehlerfrei. Links schaut Thorsten Mursch zu, während
sich SVU-Spieler Sascha Arenz lang macht (Mitte). Foto: Wolfgang Heil