Sonntag, 25. Mai 2008
SV Untermosel - TuS Rhens 2:3 (2:1)
Tore: Rolf Dittert, Steffen Pistono
TuS Rhens freut sich zu früh
Kreisliga A Koblenz: Zwei Minuten lang ist Kayaalp-Team Meister und Aufsteiger, doch Niederwerth schlägt zurück
Dramatischer hätte das Saisonfinale der Kreisliga A Koblenz kaum verlaufen können. Mit einem Sieg gegen den SV Untermosel wahrte der TuS Rhens seine Aufstiegschancen. Dabei erlebten alle Beteiligten ein emotionales Wechselbad der Gefühle.
KOBERN-GONDORF. 26 Spieltage in der Kreisliga A Koblenz haben den Teams nicht
ausgereicht, um einen Aufsteiger für die Bezirksliga zu finden. Die Folge: ein
Entscheidungsspiel zwischen den beiden punktgleichen Mannschaften SV Niederwerth
und TuS Rhens.
Letztgenannte sicherten sich die Teilnahme an diesem dann alles entscheidenden
Spiel mit einem Auswärtssieg gegen den SV Untermosel, der durch die 2:3
(2:1)-Niederlage und die Ergebnisse der Konkurrenten seinerseits die
Aufstiegschance verpasst hat. Zum Saisonabschluss erlebten die 300 Zuschauer auf
dem Kunstrasenplatz an der Mosel noch einmal eine Partie, die alles zu bieten
hatte.
Schon nach elf Sekunden scheiterten die Gastgeber erstmals an TuS-Torwart
Matthias Roth. Auch in der Folge übten die Moselaner einen enormen Druck auf das
Gästetor aus und zeigten, dass sie mit einem Sieg ihren Teil zur theoretischen
Aufstiegs-chance beitragen wollten. Die Gäste hingegen wirkten sehr abgeklärt
und ließen den Ball immer wieder über viele Ballkontakte in der eigenen Hälfte
rotieren, bis sie den Weg nach vorne suchten. Erstmals gefährlich wurde es nach
17 Minuten, als der Rhenser Patrick Sommer das passive Abwehrverhalten der
Gastgeber mit einem Pfostenschuss beinahe bestraft hätte. Bei einem Schuss von
Sebastian Alf rettete den SV nur drei Minuten später erneut das Aluminium vor
einem Rückstand.
Doch auch auf der Gegenseite stellte sich der Rahmen des Tors als Spielverderber
heraus. Steffen Pistono scheiterte nach 22 Minuten mit einem sehenswerten
Distanzschuss am Lattenkreuz und verkürzte für sein Team in der Latten- und
Pfosten-Statistik.
Nach einer guten halben Stunde zeigte aber dann Untermosels Rolf Dittert, wie
man es richtig macht. Nach einer zu kurzen Abwehr der Rhenser Hintermannschaft
schoss er den Ball mit einem schönen Flachschuss ins lange Eck und bescherte den
Gastgebern die 1:0-Führung. Neun Minuten später schloss sein Mitspieler Pistono
einen Konter mit schönem Solo und genauem Schuss zum 2:0 ab. Doch sein Jubel war
schnell vorbei. Schiedsrichter Cafer Gül hatte eine Provokation gegenüber den
gegnerischen Fans gesehen und stellte den bereits mit Gelb verwarnten Pistono
mit Gelb-Rot vom Platz. "In dieser Spielphase kam einfach zu viel Hektik auf",
hielt Untermosels Spielertrainer Kay Kalter fest. Denn statt die Überzahl für
eine Aufholjagd zu nutzen, ließ sich auch TuS-Spieler Sebastian Alf zu einer
Unsportlichkeit hinreißen und wurde nur eine Minute nach dem ersten Platzverweis
nach einem Schlag gegen Benjamin Maur ebenfalls des Feldes verwiesen.
Zwar gelang Rhens in der dritten Minute der Nachspielzeit durch einen
verwandelten Foulelfmeter noch der Anschlusstreffer, zur Halbzeit war aber der
bis dato in Führung liegende Konkurrent vom Niederwerth Aufsteiger. Doch Rhens
Spielertrainer Köksal Kayaalp wollte noch nicht aufgeben und zeigte mit
aggressivem Zweikampfverhalten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts seinen
unbändigen Siegeswillen. Sein Team konnte das Spiel nun mehr und mehr an sich
reißen und Lukas Kron nach 63 Minuten den wichtigen 2:2-Ausgleichstreffer
erzielen. Doch das reichte immer noch nicht zum Aufstieg. Drei Minuten vor
Spielende brachen die Rhenser aber dann in kollektiven Jubel aus. Nicht nur,
dass Untermosels Rolf Dittert einen Schuss unglücklich zum 2:3 ins eigene Tor
lenkte, sondern auch der Ausgleich auf dem Niederwerther Rasen sorgte für große
Emotionen. Der TuS Rhens war dem direkten Aufstieg so nahe wie zu keiner Zeit
des Spiels, doch passend zu den dramatischen 90 Minuten schaffte auch der SV
Niederwerth in seiner Partie noch den Siegtreffer, sodass sich diese beiden
Teams in einem alles entscheidenden Aufstiegsspiel gegenüber stehen werden.
Tobias Küpper
Untermosel: K. Kalter, Brzozka, Dittert, Memeti, Ostkamp, Hastenteufel, Maur (64. Diel), Lauer, Schäfer (70. Meurer), D. Kalter (81. Kohlbecher), Pistono.
Rhens: Roth, Bellinger, Kustosik, Kron, Münz, Sommer, Iser, Barth (84. Vogt), Volk (59. Breitbach), Kayaalp, Alf.
Schiedsrichter: Cafer Gül (Kaltenengers).
Zuschauer: 300.
Tore: 1:0 Dittert (33.), 2:0 Pistono (42.), 2:1 Sommer (45.+3, Foulelfmeter), 2:2 Kron (63.), 2:3 Dittert (87., Eigentor).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Pistono wegen unsportlichen Verhaltens (43.) und Rote Karte für Alf wegen Tätlichkeit (44.).
Quelle: Rhein-Zeitung