Nervenkitzel blieb
Fans nicht erspart
SV Untermosel steigt nach 3:2 (2:0)-Sieg gegen FV Engers in die
Verbandsliga auf
SV Untermosel - FV Engers 3:2 (2:0)
Tore: Gerd Kalter, Otmar Maur, Norbert Simonis
KOBERN-GONDORF. Der SV Untermosel schlug im zweiten Aufstiegsspiel zur
Verbandsliga auf heimischem Gelände den FV Engers mit 3:2 (2:0) und schaffte
damit den Aufstieg in die höchste Klasse des Fußballverbandes Rheinland.
Durch den 2:1-Auswärtssieg am vergangenen Sonntag hatten die Moselaner die
besseren Karten und wollten sofort eine Vorentscheidung erzielen. Mit starker
Windunterstützung drängten die Moselaner die Gäste immer wieder in den
eigenen Strafraum. Es dauerte bis zur 9. Minute, ehe der Vertreter der
Landesliga Nord in Nähe der 16-Meter-Marke aufkreuzte.
Gerd Kalter nahm sich in der zehnten Minute ein Herz und erzielte mit einem
"Billard-Tor" die beruhigende 1:0-Führung. Sein Schuß aus 15 Metern
prallte vom Torwart der Engerser gegen den Pfosten und rollte dann über die
Torlinie.
Durch dieses frühe Führungstor ließ die Nervenbelastung bei den Moselanern
merklich nach. Die etwa 800 Zuschauer sahen einen hochüberlegenen SV
Untermosel. Es war nur eine Frage der Zeit, wann das zweite Tor für die
Kobern-Gondorfer fallen würde. Norbert Simonis konnte in der 24. Minute nur
durch ein Foulspiel im Strafraum der Engerser gestoppt werden. Schiedsrichter
Kalenborn zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Libero Otmar Maur ließ sich
diese Chance nicht nehmen und erhöhte auf 2:0.
Die Zuschauer sahen nun einen einzigen Sturmlauf auf das Tor der Gäste. Chance
um Chance spielten sich die Kobern-Gondorfer heraus. Die Engerser kamen durch
die drückende Überlegenheit und den starken Gegenwind nicht zur Entfaltung.
In der Halbzeitpause glaubten die Fans der Moselaner, der Aufstieg sei perfekt.
Die Zuschauer sahen jedoch im zweiten Durchgang einen mit Rückenwind
stürmenden FV Engers. In der 53. Minute verkürzte Engers nach einer
Unaufmerksamkeit auf 2:1. Die Gäste bekamen nun die "zweite Luft" und
drängten die Kobern-Gondorfer stark in die Defensive. Von den flüssigen
Kombinationen des SVU aus der ersten Halbzeit war nur sehr wenig zu sehen. Aber
die Abwehr stand wie ein Bollwerk, in dem alle Akteure in Superform waren.
Mannschaftsführer Werner Merkenich, dessen Qualitäten eigentlich im
Defensivbereich liegen, flankte in der 65. Minute aus Rechtsaußenposition
maßgerecht auf den lauernden Norbert Simonis. Gegen seinen plazierten Kopfstoß
hatte der Schlußmann der Engerser keine Chance.
Nun glaubten die Kobern-Gondorfer, der Aufstieg sei geglückt. Aber die
Entdeckung der Saison, Außenverteidiger Heinrich Naunheim, wollte seinen Fans
einen gewissen Nervenkitzel nicht ersparen. Im Gegenzug der Engerser lenkte er
einen scharfen Schuß zu seinem einzigen Saisontreffer ins eigene Tor.
Beim Stand von 3:2 spürten die Gäste nochmals eine Chance. Der 19jährige
Torwart Johannes Liesenfeld bewahrte seine Elf, wie im ersten Spiel, vor dem
Ausgleich. Durch tolle Paraden brachte er die Stürmer zur Verzweiflung.
Beim Schlußpfiff von Schiedsrichter Kalenborn, der mit der jederzeit fairen
Partie keine Probleme hatte, war der SVU am Ziel seiner Träume. Der neue
Verbandsligist hat den größten Erfolg in seiner Vereinsgeschichte errungen.
Fair gratulierte der Unterlegene dem Sieger.
Nach dem Sieg sagte Trainer Peter Durst: "Zu Beginn der Saison hätte ich
nie an einen solchen Erfolg geglaubt. Mannschaft und Trainer haben großartig
zusammengearbeitet. Ganz besonders möchte ich die gute Kameradschaft, auf die
ich großen Wert lege, hervorheben."