TuS
Koblenz: Lokalderbys -
nein danke!
SV
Untermosel gewann auf dem Oberwerth mit 2:1 und schöpft neue Hoffnungen auf den
Klassenverbleib
TuS Koblenz - SV Untermosel 1:2 (0:0)
-ba-
KOBLENZ. Eine herbe Enttäuschung bereitete die TuS Koblenz Ihren Fans. Auch Im
dritten Lokalderby zu Hause gab es im Meisterschaftsspiel der
Fußball-Verbandsliga Rheinland gegen den SV Untermosel mit 1:2 eine Niederlage.
Ausgelassene Stimmung berrschte dagegen nach dem
Spiel in der Kabine des SVU. Nach dem unerwarteten Zwei-Punkte-Gewinn kann man
wieder auf den Klassenverbleib hoffen.
Dabei
hatte man sich bei der TuS so viel vorgenommen. Trainer Breuling
vor dem Spiel: Wir dürfen nicht auf die Niederlagen der Verfolger hoffen. Noch
haben wir die Trümpfe selbst in der Hand. Wenn wir unsere Spiele gewinnen,
werden wir Meister."
Daß die Gäste hierbei nicht freiwillig mitspielen
würden, zeigte sich schon von Beginn an. Zwar hatte die TuS die erste Chance,
als Klasen in der 2. Minute nach einer Flanke von Schmitt nur die Latte traf,
doch konnte dies die Moselaner nicht beeindrucken. Zur Freude der 500 Zuschauer
spielte die Mannschaft offensiv mit, so daß es
bereits in den ersten Minuten zu einem offenen Schlagabtausch kam. Torszenen an
und in beiden Strafräumen wechselten sich ab. Zunächst traf Reif für den SVU
nur die Latte des Koblenzer Tores. Danach rettete dann Maur im Gästetor gegen
Rüber. Beide Torhüter konnten sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen, da auch
Süßmeyer im TuS-Tor wiederholt geprüft wurde.
Von der TuS kam an diesem Tag vor allem aus dem Mittelfeld zu wenig. Zwar war Scherhag nach seiner Verletzung erstmals wieder von Anfang
an dabei, doch merkte man ihm an, daß er noch nicht
ganz fit ist. Seine Mitspieler liefen sich zu häufig an den Gegenspielern fest
oder verschenkten die Bälle durch schlechtes Abspiel.
Die Gäste bedankten sich und trugen nach diesen Fehlern über Simonis, Haag und
Reif immer wieder schnelle Angriffe nach vorne. Im Strafraum machte man sich
jedoch durch die eigene Unentschlossenheit in der Chancenauswertung selbst das
Leben schwer. Pech für den SVU in der 21. Minute: Nach einem Zusammenprall mit
einem Koblenzer Spieler mußte Simonis ins Krankenhaus
gefahren werden. Die Diagnose lautete: schwere Prellung. Die letzte Chance in
der ersten Hälfte hatte dann die TuS, doch Scherhag
scheiterte freistehend an Maur.
Turbulent ging es in der zweiten Halbzeit zu. Nachdem Schrauth
nach einem Foul eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe erhalten hatte, kam der SVU gegen
die dezimierten Koblenzer zu großen Chancen. Zunächst zeigte sich Süßmeyer auf dem Posten. Aufregung in der 58. Minute: Der
Ball landete nach einer Ecke im Gästetor, als zwei eigene Abwehrspieler Torwart
Maur behinderten. Unverständlich für die
Koblenzer erkannte der umsichtig leitende Schiedsrichter Barthel den Treffer
wegen Foulspiels nicht an. Bereits eine Minute später die Führung für den SVU.
Oster rutschte im Strafraum aus, fiel auf den Ball und berührte diesen dabei
mit der Hand. Den Strafstoß verwandelte Jung sicher. Gleich nach dem Anstoß
hätte bereits der Ausgleich fallen können, doch Oster traf nur die Latte. Die
Gäste zogen sich nun etwas zurück, und die TuS hatte etwas mehr vom Spiel.
Gefährlich blieben jedoch die Konter. Einer brachte durch Reif das verdiente
2:0. Bezeichnend für den TuS-Sturm, der ebenfalls einen rabenschwarzen Tag
erwischt hatte, daß das 1:2-Anschlußtor durch ein
Eigentor fiel, als zwei Verteidiger Maur nach einer Flanke von Oster
behinderten.
Vor allem TuS-Mittelstürmer Klasen, der in den letzten Minuten noch drei klare
Chancen zum Ausgleich hatte, enttäuschte stark. Der Spitzenreiter sollte sich
in den nächsten Spielen, auch wenn es einmal schlecht läuft, vor allem wieder
auf seine kämpferischen Qualitäten besinnen. Gelegenheit hierzu hat er schon am
Mittwoch um 19 Uhr auf dem Oberwerth beim Nachholspiel gegen den SV Maischeid.
TuS Koblenz: Süßmeyer, Seitz, Verhagen, Schmitt, Hoffend (51. Oster), Jähn, Rüber, Scherhag (79. Senf), Klasen, Hinkel, Schrauth.
SV
Untermosel: Rainer Maur, Gerd Kalter, Heinrich Naunheim, Rudi Naunheim,
Otmar Maur, Erich Jax, Mike Karsten (81. Werner Merkenich), Christoph Jung, Peter Haag, Matthias Reif,
Norbert Simonis (21. Thilo Stoye).
Zuschauer: 500. Schiedsrichter: Barthel (Höhr-Grenzhausen).
Torfolge: 0:1 Jung (60., Handelfmeter), 0:2 Reif (84.),1:2 Eigentor
(85.).
So sahen sie es:
Trainer Peter Durst (SV Untermosel): "Wir sind nicht nach Koblenz gekommen, um zu mauern,
sondern um offensiv mitzuspielen. Dies ist uns gelungen, und ich glaube, der
Sieg geht in Ordnung, da wir die klareren Chancen hatten. Beeindruckt hat mich
vor allem die kämpferische Einstellung der Mannschaft. Nach dieser Leistung
kann ich nicht an einen Abstieg glauben.
TuS-Trainer Günter Breuling, dem man seine
Erregung anmerkte: Der Sieg des SVU geht aufgrund der Chancen in Ordnung. Was
heute einige meiner Spieler geboten haben, läßt mehr
als zu wünschen übrig. Durch solch eine Einstellung kann man die Arbeit einer
ganzen Saison zerstören!