Bezirksliga-Spiel zwischen BSV Weißenthurm und SG Untermosel endete ungewöhnlich:
Sportgruß ohne den Schiedsrichter
Moselanern gelang in der 90. Minute
noch der völlig verdiente Ausgleich zum 2:2
BSV Weißenthurm - SG Untermosel 2:2 (1:1)
Tore: Thomas Schambach, Krzysztof Mazur
WEISSENTHURM. Shakehands ohne den Schiri - mit einer ungewöhnlichen Szene
endete die Bezirksliga-Begegnung zwischen dem BSV Weißenthurm und der SG
Untermosel.
Nach 98 Minuten Spielzeit schien Schiedsrichter Dexheimer aus Neesbach (bei
Limburg) jedenfalls genug zu haben von beiden Mannschaften und machte sich
schnellstens auf den Heimweg. Ob das „Unterlassen des Sportgrußes“ (so heißt es
in Paragraph 59 der Strafordnung des Fußballverbandes Rheinland) bewußt geschah,
sei dahingestellt. Jedenfalls waren die 22 Akteure beider Teams beim
abschließenden Händeschütteln unter sich und darin einig, daß der Spielleiter
aus Hessen nicht gerade seinen besten Tag erwischt hatte.
Einigkeit herrschte bei den Trainern auch über das Resultat. „Selbst wenn wir
den Ausgleich wie schon in Kobern wieder in der Nachspielzeit kassiert haben,
geht das 2:2 in Ordnung“, befand Karl-Heinz Westerhoff aus BSV-Sicht. „In der
ersten Halbzeit hätten wir das Spiel aufgrund unserer Chancen entscheiden
müssen, nach der seltsamen Schlußphase bin ich mit dem Ergebnis zufrieden“,
urteilte Rainer Maur aus Sicht der SGU.
Dabei hatten es sich die Moselaner selbst zuzuschreiben, daß sie ab der 84.
Minute einem Rückstand nachliefen. Nach einer Bemerkung von Torhüter Uwe Knodt -
die Überlieferung variiert von „Oh weia“ bis zu „Der sieht ja doch nichts“ -
erkannte der Unparteiische auf indirekten Freistoß, den Necdet Kiray im zweiten
Versuch zum 2:1 in den Torwinkel setzte.
Bereits der Ausgleich war zu einem für die SG Untermosel ungünstigen Zeitpunkt
gefallen, Miroslaw Kljucevic hatte eine Flanke von Kiray in der 45. Minute über
die Linie gedrückt. Zuvor waren die Gäste die tonangebende Mannschaft gewesen,
hatten ihre Torchancen aber serienweise vergeben. Thomas Schambach scheiterte
gleich dreimal aus bester Schußposition, sogar den Elfmeter zur 1:0 Führung
verwandelte er erst im Nachschuß.
BSV-Libero Meinhard Stein ärgerte sich nachher weniger über das Handspiel, das
ihm im Strafraumunterlaufen war, als vielmehr über jene(n) Zuschauer aus dem
„Untermosel-Block“, der seinen Sohn der Schauspielerei beschuldete. Zugegeben,
Andreas Steins Foul an Schambach wäre mit der roten Karte nicht zu hart bestraft
gewesen. Nachdem er sich dabei aber selbst erheblich verletzt hatte, überstiegen
die unsportlichen Kommentare von außen das Maß des Erträglichen jedoch bei
weitem. So war „Ippo“ Steins Aufregung verständlich, der er mit der Bemerkung
„Ich zieh’ mich um und dann komm’ ich wieder“ Luft machte.
BSV Weißenthurm: Ritzen, Zatat, Kreis,
Kadiric (59. A. Stein), M. Stein (72. Drothen), Ergün Esen (46. Urmersbach),
Teuscher, Ertan Esen, Kljucevic, Kiray, Stromberg.
SG Untermosel: Uwe Knodt, Sascha Arenz,
Torsten Scherr, Mario Kohl (52. Andre Lellmann), Matthias Reif, Stefan Böcker
(86. Thomas Schaefer), Günter Simonis, Krzysztof Mazur, Frank Barth, Thomas
Schambach, Alberto Daraio.
Torfolge: 0:1 Schambach (29., Handelfmeter), 1:1 Kljucevic (45.), 2:1 Kiray (84.), 2:2 Mazur (90.).